Hunderasse Dobermann

Die Eigenschaften des Dobermanns

Der Dobermann ist ein 63 bis 72 cm großer Gebrauchshund, der 34 bis 41 kg schwer und etwa 10 bis 13 Jahre alt wird. Seine Fellfarbe ist schwarz, rotbraun oder rehfarben. Charakteristisch für ihn sind das glänzende Fell und das rotbraune Brand, das sich quer durch sein Fell zieht. Seine Ohren sind mittelgroß und der Körperbau kräftig, ohne massiv zu wirken. Da er nur unter bestimmten Voraussetzungen seine Angriffsstärke ausspielen soll, befinden sich Temperament, Reizschwelle und Schärfe nur im mittleren Bereich. Früher wurden ihm oftmals Schwanz und Ohren kupiert, um sein Aussehen zu „verbessern“. Dies ist heute allerdings in den meisten europäischen Ländern einschließlich Deutschland aus Gründen des Tierschutzes verboten.

Die Züchtung des Dobermanns

Der ursprüngliche Züchter des Dobermanns war der Steuereintreiber und Abdeckereiverwalter Friedrich Louis Dobermann, der von 1834 bis 1894 in Apolda lebte. Er strebte bei seiner Züchtung nach einem „mannfesten Hof- und Haushund“ und kreuzte vor allem mutige und kräftige Tiere miteinander. Da der Dobermann zudem folgsam, aufmerksam, lernfähig und intelligent ist, wurde er schnell für den Polizeidienst akquiriert, so dass er sich schon Anfang des 20. Jahrhunderts den Spitznamen des „Gendarmenhundes“ verdiente. Noch heute wird er bevorzugt von der Polizei eingesetzt. Auch die Bundeswehr vertraut auf seine Dienste, während der Zoll ihn als Spürhund verwendet. In der NS-Zeit trübte sich sein guter Ruf, weil er in den Konzentrationslagern als Lagerhund zum Arsenal der Wachmannschaften gehörte.

Der Dobermann als Arbeitshund

Der Dobermann ist ein kräftiger, kompakter, loyaler und intelligenter Hund, der vielseitig eingesetzt werden kann. Ob als Rettungshund, als Polizeihund oder als Spürhund, immer macht er eine gute Figur. Da er sich Menschen schnell unterordnet und aufgeschlossen auf diese zugeht, zudem über großen Fleiß und große Ausdauer verfügt und die Bereitschaft auch zu monotonen Arbeitsabläufen mitbringt, ist er außerdem ein beliebter Blindenhund, Therapiehund und Wachhund. Als Wachhund wird der Dobermann auch wegen seines furchteinflössenden Äußeren geschätzt, das er mit seinen markant gefletschten Zähnen und seinem gesträubten Fell gezielt zu verstärken versteht. Da sein Aussehen zudem einen edelmütigen Anstrich aufweist, ist der Dobermann ein Hund, mit dem sich sein Herrchen in der Öffentlichkeit sehen lassen kann. Durch seine Befähigung zum Hindernislauf (Agility) und Gehorsamkeitstraining (Obedience) kann der Besitzer mit dem Hund bei entsprechender Begabung und zielgerichtetem Training bei Hunde-Ausstellungen und Sportwetten (RPG-Sport) eine Menge Geld verdienen.

Ist der Dobermann gefährlich?

Der Dobermann ist weder ein Kampfhund noch ein typischer Familienhund. Zwar ist sein Wesen sehr aufgeschlossen, folgsam und sogar kinderlieb, dennoch gehören zu seiner Erziehung einige Fertigkeiten, die nicht jeder Besitzer mitbringt. Wenn er in einen Vorfall mit öffentlichem Aufsehen verwickelt wird, liegt das Problem zumeist am anderen Ende der Leine. In diesem Fall hat sein Besitzer ihn falsch behandelt bzw. als Kampfhund missbraucht. In Deutschland wird der Dobermann nur in Brandenburg als Listenhund geführt, in der Schweiz ist er in neun von 13 Kantonen als Rassehund bewilligungspflichtig und im Kanton Wallis verboten.

Problematische Krankheiten

Durch die Züchtung in einem kleinen Genpool haben sich auch beim Dobermann einige Anfälligkeiten herausgebildet. Besonders problematisch ist die Anfälligkeit für die schwere Herzerkrankung DCM (Dilatative Kardiomyopathie), von der 58,2 Prozent der Vierbeiner befallen werden. Eine weitere Anfälligkeit gibt es für das Wobber-Syndrom, das Blue Dobermann Syndrom (Alopezie), das Kongenitale Vestibularsyndrom, die Hüftgelenksdysplasie und die Von-Willebrand-Krankheit. Die hohe Neigung zu Erbkrankheiten des Dobermanns führte im Volksmund zu der Redewendung: „Irgendwann trifft es jeden Dobermann“. Allerdings ist nicht jede Erbkrankheit beim Dobermann gleich lebensgefährlich. Die Hüftgelenksdysplasie geht zum Beispiel nur mit einer Fehlstellung der Hüftgelenke einher. Die Erbkrankheiten können vom Tierarzt erkannt und mit Therapien zum Beispiel mit Tabletten behandelt werden.


http://www.internetsiegel.net